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Wechselrichter-Wissen ©

Inselwechselrichter (Inverter) wandeln/ richten

den Gleichstrom (12, 24 oder 48 V, je nach Anlagengröße und Systemspannung) einer Solarbatterie in "normalen" 230 V-Wechselstrom, wie wir ihn von Zuhause kennen.


An einem Wechselrichter können Sie, je nach Leistung und Bauart, alle Ihre Geräte von Zuhause betreiben.

Dies kann in vielen Anwendungsfällen erheblich preiswerter sein, als extra teure und oftmals leistungsschwache und verbrauchsintensive 12 V-Geräte zu kaufen.
Gute Beispiele sind hierfür Energiesparlampen, Fernsehgeräte, Kühlschränke, Sat-Anlagen, Küchengeräte, Werkzeuge, Pumpen und Computer. Wechselrichter werden direkt an die entsprechend große Batterie, mit einem passenden dicken Kabel, angeschlossen, denn es können schnell mal 100 A Strom (bei 1200 W / 12 V) und mehr fließen. Selbstverständlich muss die Batterie auch ausreichend groß dimensioniert sein. Wichtig sind auch passende Sicherungen - zwischen Batterie und WR, aber evtl. auch auf der Ausgangsseite zu den Verbrauchern. 


Der Wechselrichter muss in seiner Leistung zum größten Verbraucher, bzw. allen gleichzeitig laufenden Geräten angepasst sein.

Hierbei muss man unterscheiden zwischen absoluter Spitze/Überlastfähigkeit (z.B. einem Start-Vorgang), kurzzeitiger (ca. 5 min.), mittelfristiger (30 min.) und dauerhafter (stundenlanger) Belastung. Die genannten Werte beziehen sich in der Regel auf 25°C. Oft wird es im Betrieb, bzw. im Sommer, aber in der Umgebung wärmer und dann sinken diese Werte, bzw. der Wechselrichter schaltet u.U. früher ab.

Verbraucher mit anlaufenden Motoren benötigen einen Wechselrichter, der den kurzzeitigen max. Strom abdeckt und nicht auf die Dauerleistung ausgelegt ist. Bei den meisten Kühlschränken sind das dann z.B. ca. 1000 W, auch wenn auf dem Typenschild nur 60 - 100 W steht! Auch bei Pumpen wird kurzzeitig teilweise sogar die 2 - 8 fache Last abgerufen. Wenn der Wechselrichter das dann nicht kann, bleibt die Wasserförderung aus oder der Kühlschrank warm...

Eine spätere Erweiterung ist bei vielen Geräten meist nicht möglich!
Sie müssten dann das eine Modell gegen das Stärkere austauschen!
Ausnahme: Studer Xtender, die großen Victron-Modelle und Steca PI, die man, mit den gleichen Typen parallel erweitern kann.

 

Einsatzbeispiele für Insel-Wechselrichter:

Mobile Anlagen: Autos, LKW's, Autobusse, Wohnmobile und Wohnwagen, Boote und Yachten, Lieferwagen, Ambulanzen, Servicefahrzeuge, Verkaufsfahrzeuge, Mobile Büros, rollende Hühnerställe, usw.

Stationäre Anlagen: Gartenhäuser, Ferien- und Wochenendhäuser, Mess-Stationen, Telekomanlagen, Notstromanlagen, Krankenstationen,  Mini/Tiny-Häuser, Hotels, Campingplätze, Permakultur-Betriebe, usw.

Die unterschiedlichen Typen:

Man unterscheidet in der Stromwandlung die Form der Ausgangs-Spannungswelle.

Einfache, billige, aber meist schwergewichtige Rechteck-Wandler werden heute nur noch in Versandkatalogen und Baumärkten angeboten. Der Wirkungsgrad ist oft gering (dafür hoher Eigenverbrauch) und Lebensdauer, Belastungsfähigkeit und Startereigenschaften lassen zu Wünschen übrig.

Trapez-Wechselrichter können z.T. eine preisgünstige Alternative sein, wenn eine hohe Leistung, aber keine saubere Welle benötigt wird.

Wenn empfindlichere Geräte (Laptop, u.s.w.) betrieben werden sollen, ist ein Modell mit Quasi-Sinus das Mindeste.

Legt man hohen Wert auf "Nummer sicher" und betreibt hochempfindliche Geräte oder mag keine Brummgeräusche, u.s.w. - muss es ein schon Modell mit echter Sinus-Welle sein. Auch Laserdrucker, Kühlschränke mit Elektrothermostat, einstellbare Elektromotoren, u.s.w. funktionieren dann "wie zu Hause"...
Wir führen seit Jahren nur noch echte Sinus-Geräte.

Hochsensible Geräte mit ungeeigneten Billig-Modellen betreiben zu wollen, kann ganz schnell ins Auge gehen.
Einfache "Nicht-Funktion" ist dabei noch das geringste Problem. Manches angeschlossene Gerät erleidet einen Defekt und schon häufiger sind elektronisch geregelte Kühl-Geräte in Brand geraten. Kein Problem, wenn man gerade dabei steht, aber sonst...

 

Innerhalb dieser Gruppen gibt es z.T. sehr große Preisunterschiede.

Nicht wenige Geräte kommen heute aus China und sind oft nur für den seltenen, "leichten" Freizeit-Betrieb gebaut. Wer dies nicht berücksichtigt, muss evtl. noch innerhalb der Garantiezeit reklamieren. Unsere Marken-Geräte laufen aber häufig schon seit weit über einem Jahrzehnt - ohne Probleme. Billig sind die nicht - doch im Laufe der Zeit sind diese viel günstiger, als ständig neu zu kaufen und eben immer zuverlässiger! Nebenbei sollte man auch den Wirkungsgrad beachten. Ob man nur 80, 90 oder gar 98% des kostbaren Solar/Batterie-Stromes nutzt, macht häufig einen großen Unterschied. Liegt der Eigenverbrauch dann noch im zweistelligen Bereich, wird der, vor allem im Winter knappe, Strom unnötig verschwendet. 

Natürlich kommt es dann auch noch auf die angeschlosse Batteriebank an.

Mit nur 100 Ah/12V Kapazität einen 1500 W-Wechselrichter zu nutzen, geht nur einen Moment lang gut. Wenn nicht gerade "randvoll", sinkt die Batteriespannung bei solchen Anschluss-Werten aber schnell unter 11,5 V (bzw. 23 / 46 V) und die meisten Geräte schalten dann, sicherheitshalber, ab.

Bessere Modelle haben einen einstellbaren Tiefentladeschutz. Billige Geräte laufen auch mal bis 10,5 (23 / 46) V = Batterie nimmt Schaden.

Man sollte Insel-Wechselrichter innerhalb einer kleinen Solarstrom-Anlage jedoch nach Möglichkeit nicht einsetzen, um Wärme zu erzeugen.
Herd, Kaffeemaschine, Toaster, Ofen, u.s.w. betreibt man entweder mit Gas, Holz oder verzichtet besser darauf!

Wenn sowieso hauptsächlich mit dem Wechselstrom eines Insel-Wechselrichters gearbeitet werden soll und es sich um Großverbraucher handelt, empfiehlt sich bei der Systemspannung auf 24 oder besser 48 V Systemspannung zu gehen. Dies sorgt für geringere Leitungsverluste, bessere Batterienutzung, höhere Wirkungsgrade und die Wechselrichter fallen meist auch günstiger und langlebiger aus (weil weniger "Wandlungs-Arbeit").

Für welchen Inverter sollte man sich entscheiden?

Die oben näher beschriebene Leistung sollte passen, der Eigenverbrauch/Wirkungsgrad beachtet werden und natürlich die System/Batteriespannung - um Falschbestellugnen auszuschließen. Soll ein Gerät dauerhaft angeschaltet bleiben, bzw. auch eine bestimmte Dauerleistung abgeben müssen, sollten es schon die hochwertigeren Modelle sein. Bei Nichtnutzung sollte es aber immer ausgeschaltet sein, denn der Standby-Stromverbrauch ist nicht zu unterschätzen. Modelle mit Fernschalter können auch versteckt montiert werden, benötigen aber auch möglichst viel Luft - bzw. Wärmeabgabe.
Denkt man auch an Nachladung ohne Solargenerator, dann empfiehlt sich ein Kombi-Gerät mit Lade-Teil.

 

Wenn Sie auf unseren Seiten nicht Ihr Modell finden oder sich nicht entscheiden können, fragen Sie uns einfach danach oder nennen Sie uns Ihren Einsatzbereich (Geräteart, max. Gesamtleistung, Ansprüche, Einsatzort, u.s.w.) per Email, bzw. unserem Formular für Empfehlungen. Aufpassen sollte man hier auch beim Vergleichen. Für manches Versandhaus gibt es kleinere Zwischengrößen und andere bieten "alte Hüte" an.
 

Die Preise sind in den letzten Jahren stark gesunken, so dass man sich ruhig für ein leistungsfähigeres, sparsames Modell entscheiden kann.

Billiggeräte aus Fernost haben wir aus dem Programm genommen.
Grund: kurze Lebensdauer, hoher Eigenverbrauch, unsicherer und lauter Betrieb. Wer sich gerne jeden Urlaub ein neues Gerät kaufen möchte oder kein Problem damit hat, nach ein paar Monaten einen Garantieumtausch vornehmen zu müssen, kann sich auch für diese Dinger, die die Internet-Billigheimer anbieten, entscheiden...

Wer das nicht glauben will, kann ja auch über die einseitig negativen Erfahrungen mal in einem Forum nachlesen...

Kombi-Modelle (z.B. von Studer oder Victron) bieten nicht nur Inselwechselrichter, sondern auch Solarladeregler und oft auch zusätzliche Batterie-Netzladegeräte in einem Gehäuse.

Das spart Platz, Kosten und vereinfacht natürlich den Anschluss, bzw. die Montage. Allerdings muss man dabei dann die einzelnen Werte beachten und evtl. von der vorher geplanten Größen-Dimensionierung abweichen. Easy-Solar-Modelle von Victron enthalten einen oder mehrere MPP-Tracker, die Studer Joker- oder Compact-Modelle arbeiten nur mit normalen Solarladereglern. Alle gemeinsam haben aber, dass im Falle eines Defektes alles eingeschickt werden muss, man dann also weder mit Sonne, noch Netz, laden kann und auch keinen Wechselstrom zur Verfügung hat. Wie bei jeder "wichtigen" Anwendung, empfielt sich hier dann ein Ersatzgerät (evtl. in kleinerer Ausführung) ganz besonders.


Wenn ein Produkt für weniger Geld mehr Leistung bringen will, sollte man sich über die Zuverlässigkeit seine Gedanken machen. Beachten Sie das bei Ihrem Preisvergleich und der Besichtigung eines Windkraft- oder Solar-Shops. Qualität hat ihren Preis!