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Mit Solarstrom ist grundsätzlich alles möglich - wenn es denn sein muss ©

(erstmals erstellt 2005 - zuletzt aktualisiert Mai 2021)


Im Netz und sonst wo kann man immer wieder mal lesen/hören, dass dieses oder jenes mit Solartechnik nicht möglich sei!

Das ist natürlich Unsinn..
 
Grundsätzlich geht alles - wenn man dafür den notwendigen Platz und auch die finanziellen Mittel hat. Man muss sich aber fragen, ob immer alles auch einen Sinn macht - ökologisch, wie ökonomisch...
 
Der Betrieb von Wärme erzeugenden Elektrogeräten ist immer am energieintensivsten.
Egal ob Fön, Toaster, Herd, Ofen, Heizlüfter, Heizpatrone, Wasserkocher - immer arbeitet man mit Leistungen von 1000 W und noch viel mehr und wenn ein Heizgerät dann eine Stunde oder mehr läuft, ist auch sofort eine kWh oder eben auch viel mehr, verbraucht.
Eine LED-Lampe oder ähnliche Klein-Verbraucher könnten mit 1 kWh dagegen viele Tage lang laufen...
 
Daher ersetzt man, vor allem bei der autarken Versorgung, wärmeerzeugende Geräte nach Möglichkeit durch passendere Alternativen.
Beim Kochen und Backen sind das z.B. Gas-Geräte (wie in Südeuropa und auch cleveren mitteleuropäischen Haushalten seit Jahrzehnten üblich).
Warmes Wasser, egal ob zum Duschen, Heizen oder auch Kochen erzeugt man in meist mit der solarthermischen Solaranlage, die viel bessere Wirkungsgrade hat und Wärme einfacher speichern kann. Kleine Räume beheizt man mal schnell mit einem Gas-Katalyt-Ofen. Auf Geräte wie Fön oder Toaster verzichtet man beim Campen entweder oder sucht nach Modellen, die in der Leistung zu einem kleinen Wechselrichter passen und geht damit sorgsam und überlegt um.
 
Dennoch kann man natürlich auch alle diese großen Geräte einsetzen - wenn die Brieftasche und der Platz für die Solarmodule ausreichend groß sind.
Wir selbst haben Tiefbrunnenpumpe, sehr große Werkzeug-Maschinen und auch Toaster, Fön, WaMa, SpüMa, Brot-Backautomat, Backofen, Heizlüfter und neuerdings sogar Klimanlage! Aber unsere eigene Inselanlage ist auch sehr großzügig für den Winter dimensioniert und steht im sonnigen Sardinien. Wir haben dort aktuell 2,3 kWp Modulleistung, 4000 VA Wechselrichter und 330Ah/48 V Batterie-Kapazität. Somit gibt es in den Sommer-Monaten riesige Überschüsse, die wir auch mit E-Heizlüfter, E-Grill, u.s.w. verheizen könnten - wenn dafür Bedarf bestehen würde. Aber extra für solche "Heiz"-Verbraucher wurden die Solar-Komponenten nicht größer ausgelegt. Die meisten unserer Kunden haben eher ein Drittel und das hat uns anfangs auch völlig ausgereicht...
 
Sehr fragwürdig wird das autarke Vorhaben, wenn man mit einer Wärmepumpe heizen will.
Dieses "Wundergerät" macht zwar aus einer Einheit Strom gleich mehrere Einheiten Wärme, benötigt aber eben Strom - und zwar immer noch eine ganze Menge. Muss die dann aus der autarken Solarstromanlage und logischerweise im Winter, wenn weniger Sonne und Wärme vorhanden ist, entnommen werden, bedarf es einer riesigen Anlage von Modulen, Batterien und auch Wechselrichter. Das geht mit Ofen (Holz oder Gas - optimalerweise gekoppelt mit Solarwärme) viel einfacher, günstiger und umweltfreundlicher. Wer dann einen Generator anwirft, um Benzin zu verbrennen, damit er Strom für die Wärmepumpe hat, hat dann das Ganze überhaupt nicht verstanden und betrügt sich selbst. Gibt es aber tatsächlich...
 
Aber auch wenn man mit der besseren Variante, der netzgekoppelten Solarstromanlage, arbeitet, gibt es Bereiche, die zwar funktionieren, aber nicht unbedingt sinnhaft sind.
Eine große Solarstromanlage kann z.B. über das gesamte Jahr soviel Energie erzeugen, dass damit ein Haus beheizt werden könnte. Allerdings zeitversetzt: ca. 80% der Jahresenergie wird im Sommerhalbjahr erzeugt und 80% im Winter verbraucht. Dafür werden im Winter nur 20% erzeugt und im Sommer 20% verbraucht. An diesen Fakten kann man leicht erkennen, dass es nicht ganz so clever ist, einen großen, teuren Stromakku (Solarbatterie) aufzubauen, um damit abends den tagsüber erzeugten Solarstrom zu verheizen. Propagiert und angeboten wird es dennoch -  von Verkäufern. Besser ist es, das Dach voll auszulasten, den erzeugten Überschuss, mehr als nur kostendeckend, zu verkaufen und somit eine ausgeglichene Jahresbilanz oder sogar ein positives Ergebnis zu erreichen.

Nicht anders ist es mit dem selbsterzeugten Solarstrom für das E-Auto.
Nur wenn es vorrangig tagsüber am Ladepunkt steht und abends fährt, wird das sinnvoll. Den Strom nochmals zwischen zuspeichern, um ihn abends einzuladen, wäre ökologisch, wie ökonomisch, mehr als nur fragwürdig. Daher haben clevere Menschen eine netzgekoppelte Anlage und laden damit tagsüber häufig ihr E-Auto, aber nutzen den Strom auch sonst im Haus und geben alle Überschüsse an das Netz weiter (meist mehr als nur kostendeckend).   
Ganz anders ist es dagegen mit dem Pedelec oder einem E-Boots-Motor. Diese doch meist sehr geringen Verbräuche kann man im Sommer-Halbjahr immer relativ einfach erzeugen - manchmal sogar simultan (Boot mit großer Dachfläche).

Siehe dazu auch:  Solar-Mobil und Die unterschiedlichen Solarstrom-Techniken