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Brandgefährlicher Solarstrom...

(erstmalig erstellt 2004, regelmäßig aktualisiert - zuletzt Jan. 2023) 

Wer unsachliche Medienberichte nur oberflächlich verfolgt, könnte diesen Eindruck gewinnen.

Fakt ist: es gab erstmals den Grund für solche Annahmen bei einer bestimmten Modulcharge des Herstellers BP Solar aus dem Jahre 2003. Damals wurde festgestellt, das unter bestimmten Vorraussetzungen die Modulanschlussdosen einen Lichtbogen bilden konnten, der diese Dosen durchschmoren ließ. Ein einziger Fall wurde öffentlich bekannt und daraufhin die Besitzer dieser Anlagen vorsorglich gewarnt und ein Abschalten empfohlen.
 
Danach erfolgte (wie auch bei der in 2004 z.T ungenügend sauber laminierten Modul-Charge dieses Herstellers) eine aufwendige Austauschaktion, die vor langer Zeit abgeschlossen wurde.
 
Grundsätzlich dürfte aber bei entsprechender Beachtung der baulichen Situation kein Schaden entstehen, denn Tests haben ergeben, dass ein evtl. entstehender Lichtbogen sich auch sofort wieder löscht, zumal dann kein Stromfluss mehr stattfindet.
 
Doch im Juni 2009 fingen mehrere Module der damals größten BP-Aufdach-Anlage der Welt, in Tauberbischofsheim, Feuer und setzten große Teile des Daches in Brand. Spekuliert wurde, dass es in diesem Fall an der Kombination von solarstarker Mittagszeit, nicht ausgetauschten Alt-Modulen, Holzgerüst und Bitumenverkleidung lag. BP gab dann bekannt, dass herausstehende Metallbügel einer Blitzschutzanlage gegen die Rückseitenfolien der Module drückten - was natürlich absolut unzulässig ist. 

https://www.photovoltaik.eu/article-440950-30021/bp-solar-gibt-erste-erkenntnisse-zur-brandursache-des-sonnenfleck-solardachs-bekannt-.html
 

Da wir solche Anlagen nicht realisierten, hat es in 26 Jahren bei den vielen Anlagen von ÖKO-Energie bisher Ähnliches nie gegeben. Selbst wenn eine Dose brennen würde, könnte dies bei dem normal üblichen Dachziegeln keinerlei Schaden anrichten. BP Solar zog sich danach (nicht aus diesen Gründen) wie viele andere Hersteller, aus dem unattraktiv gewordenen Solarstrom-Bereich zurück.
 
Untersuchungen in 2012 haben ergeben, dass durch die Solarmodule selbst praktisch noch nie ein Brand entstanden ist. Es lag in den wenigen bekannten Fällen an unsauber angebrachten Steckern, Kabeln, bzw. Anschlussdosen, die dann zu einem Lichtboden führten, der leicht brennbare Materialien berührte = Fahrlässigkeit. Dies könnte auch bei jedem unsauber angeschlossenen Haushaltsgerät oder Mehrfach-Steckdosen, z.B. in der Nähe eines Vorhanges, einer Tischdecke oder eines Teppichs passieren!
 

In ca. 2,2 (!) Mio Solarstromanlagen seit den Neunziger Jahren gab es insgesamt ca. 80 indirekt durch Solarstromanlagen verursachte Brände - wegen defekter Kabel oder Stecker... Die Brände durch Haushaltsgeräte liegen um ein Vielfaches höher - alljährlich! Heute liegt die Quote, für diese Altanlagen bei ca. 0,01%. Bei heutigen, neuen Marken-Modulen haben die Hersteller diese Gefahrenquellen abgestellt.
  

Solarstromanlagen = Brandgefährlich?

Auf immer mehr Dächern werden Solarstromanlagen installiert. Familien, öffentliche Einrichtungen, Firmen und landwirtschaftliche Betriebe nutzen die Kraft der Sonne, um Strom und Wärme zu erzeugen. Mit wachsender Zahl der Solarstromanlagen (in Deutschland heute über 2 Mio.) steigt aber auch die Möglichkeit, dass bei einem Gebäudebrand eine Solarstromanlage betroffen ist.
 
In der Bevölkerung gibt es Unsicherheit darüber, ob im Brandfall eine Solarstromanlage von der Feuerwehr gefahrlos gelöscht werden kann. Zu dieser Verunsicherung tragen auch irreführende Meldungen in den Medien bei, die gerne durch "Interessenverbände" ausgelöst werden...
 
Im Normalbetrieb sind Solarstromanlagen genauso sicher wie andere übliche Hausinstallationsanlagen.
Von einer unbeschädigten Solarstromanlage geht keine zusätzliche Brandgefahr aus.
 
Das Löschen von unter Spannung stehenden elektrischen Anlagen, ist nichts Neues für die Feuerwehren.
Die Feuerwehren werden darin ausgebildet, besondere Gefahren an Einsatzstellen zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Für Berufswehren ist dies selbstverständlich und bei freiwilligen Feuerwehren setzt sich diese Sachkenntnis ebenfalls durch, da umfassende Aufklärungsarbeit betrieben wird. Geschichten die von Feuerwehren berichten, die Häuser mit PV-Anlagen abbrennen ließen, sind Märchen - genauso, wie die Behauptung dass PV-Anlagen häufig Brände auslösen. Bis heute hat es noch keinen Fall gegeben, bei dem beim Löschen eines Hauses mit Solarstromanlage ein Feuerwehrmann einen Stromschlag erlitten hat.
 
Sicherheitsvorschriften im Umgang mit Solardächern
Die elektrische Spannung einer Solarstromanlage liegt im Niederspannungsbereich (bis 1.000 Volt), ähnlich wie eine übliche elektrische Hausanlage (Steckdosen, Lichtanschlüsse etc.). Die Solarmodule produzieren bei Lichteinfall Strom und können daher nicht auf einfache Weise an einer zentralen Stelle abgeschaltet werden. Unter Berücksichtigung der üblichen Sicherheitsvorschriften lassen sich Brände an Solarstromanlagen aber gut bekämpfen.
 
Schutzabstände gewähren Sicherheit
Bei elektrischen Anlagen muss die Feuerwehr beim Löschvorgang genau definierte Schutzabstände zu den unter Spannung stehenden Anlagen einhalten.
Mit Handfeuerlöschern muss mindestens 1 m Abstand von unter Niederspannung stehenden Anlagenteilen eingehalten werden.
Mit dem Sprühstrahl eines Strahlrohres muss mindestens 1 m und bei Vollstrahl mindestens 5 m Abstand eingehalten werden, um eine Eigengefährdung auszuschließen. Bei Nacht steht keine Spannung an - außer wenn große Flutlichtmasten direkt auf die freie Solarfläche scheinen würden. Liegt Schaum auf, dringt auch kaum Licht an die Zellen...
 
Broschüre für Feuerwehren
Der Deutsche Feuerwehrverband und der Bundesverband Solarwirtschaft haben gemeinsam, unter Beteiligung zusätzlicher Experten, schon vor Jahren Broschüre für die Feuerwehren, Hausbesitzer und Monteure herausgegeben. Diese Broschüren enthalten eindeutige und klar verständliche Verhaltenshinweise für die Montage, aber auch den Umgang mit brennenden Solarstromanlagen. Bundesweit werden seit Jahren entsprechende Hinweise von verschiedenen Landesfeuerwehrschulen für ihre Feuerwehren bereitgestellt.
 
Hier können Sie ein Hinweisschild für PV-Anlagen ausdrucken.
Die deutliche Kennzeichnung am Hausanschlusskasten und der Gebäudehauptverteilung ermöglicht es den Feuerwehr-Einsatzkräften schnell zu erkennen, dass sich eine PV-Anlage am Objekt befindet.