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Betrieb Ladung/ Entladung ©

Solarbatterien werden immer, vom Werk nur vorgeladen, ausgeliefert. Vor der ersten Nutzung sollten sie richtig geladen werden.
Eine neue (flüssige) Batterie wird vor der ersten Nutzung mit Schwefelsäure bis zur Markierung gefüllt (bei vielen Typen bereits im Werk vorgenommen) und dann nach Vorgabe geladen. Verliert sie später aufgrund von Gasungsladung und hohen Temperaturen Flüssigkeit, so wird dann nur noch mit destilliertem Wasser bis zur (hoffentlich) erkennbaren Markierung aufgefüllt. Auf alle Fälle sollten die Gitterzellen immer überdeckt sein und die Kammern nicht überlaufen. Je nach Nutzung sollte man diese Kontrolle 1 - 3 x im Jahr vornehmen.

Geladen werden Solarbatterien (je nach Typ, Säure-Dichte, bzw. Hersteller-Vorgaben) auf ca. 14,2 V Spannung. 
Nach einer sehr tiefen Entladung ist bei einigen offenen Typen eine Gasungsladung bis zu 15 V möglich und vorteilhaft. Verschlossene Gelbatterien dürfen eigentlich nicht über 14,4 V geladen werden, manche AGM und vor allem Bleikristall dagegen bis 14,7 V Ladeschluss-Spannung (immer Herstellerangaben beachten)! Mit besseren, programmierbaren Reglern kann man aber u.U. kurzzeitige Gasungs-Ladungen einstellen - für eine "Durchmischung".

Nach 12 Stunden Wartezeit ohne Ladung oder Entladung kann die Leerlauf- bzw. Ruhespannung an der Anzeige, bzw. mit einem Voltmeter, festgestellt werden. Diese Meßmethode ist jedoch relativ ungenau und nur bei kleinen Anlagen als Anhaltspunkt empfehlenswert. Von einer "vollen" Batterie sprechen wir bei einem angezeigten Zustand von ca. 12,7  bis 12,9 V (je nach Typ, bzw. verwendeter Säuredichte). "Leer" ist sie unter 11,98 V. "Halbvoll" bei ca. 12,40 V. Nach einer starken Ladung können über 14 V und nach einer starken Entladung unter 11 V kurzzeitig angezeigt werden. Das entspricht aber nicht dem tatsächlichen Ladezustand. 

Genauer ist die Messung der Säuredichte mittels Säureheber bei flüssigen Batterien. 
Bei ca. 1,28 g/ qcm ist sie "voll", bei 1,21 g/ qcm "halbvoll" und bei 1,14 g/ qcm "leer". Andere Hersteller verwenden Säure mit geringerer Dichte (1,22 kg/l), die für eine längere Lebensdauer sorgen kann. Vor der Messung sollte der Akku aber durchgeschüttelt werden. 

Es gibt auch hochwertige Anzeigen, die mittels Meßshunt genaue Ladezustands-angaben machen können.
Die Preise hierfür beginnen jedoch bei über 100 Euro. Wo es aber drauf ankommt, dass immer genug Batterie-Energie verfübar ist, lohnt sich das auf alle Fälle.

Gute Solar-Laderegler oder Netz-Ladegeräte gehen auf die Batterieart und den Batterie-Zustand ein und man muss sich um (fast) nichts kümmern. 

Beachten muss man dabei, dass normalerweise eine Batterie erst einmal "eingezyklet" werden sollte, also erst ein paar mal geladen/ entladen wird, bis sie ihre vollständige Kapazität erreicht. Während mobil eingesetzte Batterien beim Fahren meist gut durchmischt werden, setzt bei ortsfesten Typen mit der Zeit u.U. eine ungesunde Schichtung der Säure ein. Daher sollten diese alle paar Monate möglichst manuell durchgeschüttelt oder eben entsprechend geladen werden . 

Nach einer Tiefentladung sollte eine Batterie immer schnellstmöglich voll geladen werden.
Aufgrund des angestiegenen Innenwiderstandes, ist die Ladestromaufnahme anfangs nur gering, weshalb der ganze Ladeprozess länger als sonst dauert. Passiert die Tiefentladung häufiger oder wird nicht sofort und richtig nachgeladen (lange Ruhezeiten), kann sich Sulfat an den Gitterplatten bilden. Dadurch erhöht sich der Widerstand immer mehr und irgendwann nimmt die Batterie keine Ladung mehr an. Ein Ladegerät zeigt dann zwar das Ladeende (voll) an, aber schon nach kurzer Zeit unter Last bricht die Batterie wieder zusammen. 

Ausreichend Ladestrom?
Egal ob mit Solar-Strom oder "Egal-Strom" - der Solarladeregler oder das Netz-Ladegerät sollten zur Batterie passen, in der Ladefunktion auf deren Bauart eingehen und nicht gerade China-Ware vom Baumarkt sein. Die superbilligen Angebote mögen verlocken, doch die Batterien werden in der Regel es bald büßen... 

Der Solarladeregler wird in der Regel passend zum max. Ladestrom der Module und zum max. Entladestrom der angeschlossenen DC-Verbraucher ausgewählt. Das Netz-Ladegerät sollte mind. 10% der Akku-Kapazität als Ladestrom bringen (also 180 Ah-Akku = mind. 18 A Ladestrom) - außer man hat viel Zeit und immer nur geringe Entladungsraten. Bei Bleikristall benötigt man anfangs sogar die 3-fache Ladestärke! Wird nur mit Solarstrom geladen, sollte die Modulleistung auch ungefähr zur Kapazität passen. Immer viel zu hohe Ströme wären dabei theoretisch genauso ungesund, wie immer nur Geringe. Ein guter Regler steuert das aber zuverlässig.

Bessere Ladegeräte oder Solarladeregler haben zwar ihren Preis, schaffen aber nicht nur mehr Ladung, sondern sorgen auch für ein langes Batterie-Leben. Immerhin ist der Akku in heutigen, kleinen Inselanlagen meist die teuerste Komponente. Ob die dann 3, 5, 7,10 oder gar 20 Jahre hält, bzw. manchmal leider nur ein Jahr, macht einen erheblichen Kostenunterschied. Was anfangs "billig" ist, kommt später "teuer".